(p)ostkartell nimmt gemeinsam mit den fux Lichtspielen an der weltweiten Kinovorführung von Filmen des ukrainischen Regisseurs Sergei Loznitsa, initiiert durch das internationale literaturfestival berlin, teil und lädt alle Interessierten herzlich ein:
Montag, 9. Mai, 20.00
gezeigt wird „Donbass“, UA/D/FR/NL/RO 121 min
Film-Original mit deutschen Untertiteln
mit abschließendem Publikumsgespräch
Eintritt: Spende für Unterstützung der Ukraine (nähere Info folgt)
Veranstaltungsort: fux Lichtspiele
Bodenstedtstr. 16
22765 Hamburg
Auszug aus dem Aufruf des ilb
»Maidan« fängt das Geschehen und die Reden der Menschen ein, die im Winter 2013/ 2014 in Kiev gegen die Regierung des damaligen Präsidenten Viktor Janukowitsch protestierten und folgt der Entwicklung von friedlichen Kundgebungen bis zu den blutigen Straßenschlachten zwischen den Aktivist:innen und der Polizei bis zur Flucht Janukowitschs nach Rußland im Februar 2014. Es war die Geburtsstunde der neuen Ukraine, die nun durch den verbrecherischen Krieg Russlands in seiner Existenz bedroht ist. »Donbass« zeigt ein Land im Krieg, das zwischen informellen Machtstrukturen, Korruption und Fake News zerrieben wird. Der Regisseur erhielt für diesen Film den Sektions-Preis für die Beste Regie beim Filmfestival in Cannes 2018.
Wir unterstützen den Regisseur auch in der Auseinandersetzung mit dem ukrainischen Filminstitut, das ihn vor einer Woche ausschloss, weil er seine Teilnahme an einem Filmfestival in Nantes bestätigte, an dem voraussichtlich auch russische Regisseure wie Kirill Serebrennikov teilnehmen. Wir sind der Auffassung, dass das Vorgehen des ukrainischen Filminstitutes dem freiheitlichen Anliegen des ukrainischen Verteidigungskampfes zuwiderläuft und fordern es auf, den Ausschluss zurückzunehmen. Ein General-Boykott russischer Regisseure und russischer Kunst ist nicht im Interesse der Ukraine und nicht im Interesse der Meinungsfreiheit und Toleranz, wie wir sie in unseren Demokratien leben wollen. Uns kann es nur darum gehen, die putintreuen Lakaien der Kunst- und Kulturszene zu boykottieren – nicht nur in Russland, sondern weltweit!
Mit der weltweiten Vorführung der Filme von Sergei Loznitsa wollen wir an den ukrainischen Kampf für Demokratie und Freiheit in den Jahren 2013 und 2014 erinnern und darauf hinweisen, dass in der Ostukraine der Krieg längst Alltag geworden ist. 15.000 Menschen starben in den Auseinandersetzungen bisher. Wir möchten mit unserer Aktion unsere Sympathie und Solidarität mit den in der Ukraine lebenden Menschen unterstreichen – ebenso den scharfen Protest gegen die Diktatur Putins.