christine goelz †
Mit-Gründerin und Inspiratorin von (p)ostkartell
15. August 1964 † 22. Februar 2022.
Ohne Christine Gölz würde es (p)ostkartell nicht geben. Wir vermissen sie sehr. Wir führen unsere Arbeit und Projekte in Erinnerung an sie und ihre Verbundenheit mit dem östlichen Europa fort.
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Seit der Gründung von (p)ostkarte(ll) hat mich mein Weg ganz real Richtung Osten, nach Leipzig, geführt. Dort arbeite ich als Literatur- und Kulturwissenschaftlerin am GWZO, einer wichtigen außeruniversitären Wissenschaftseinrichtung zur Erforschung der Geschichte und Kultur Ostmitteleuropas.
Gemeinsam mit Kolleginnen und Kollegen untersuche ich dort, wie und ob sich künstlerische Strategien – in Literatur, Film, Kunst bis hin zu kreativen Protestformen – nach der Systemwende in den ehemals sozialistischen Gesellschaften ändern und wer heute die Gegner sind. Ausserdem interessieren uns „kulturelle Ikonen“ Ostmitteleuropas, die Leitfiguren oder Bezugspunkte sind für (pop-)kulturelle Produktionen seit der Romantik – ein bis heute wichtiges Paradigma kollektiver Identität in der Region.
In meiner zweiten Lieblingsstadt Hamburg verbinde ich diese Tätigkeiten mit den Aktivitäten von (p)ostkartell – eine Möglichkeit, durch Kulturveranstaltungen die Inhalte meiner Arbeit und mein Interesse am östlichen Europa, das wir immer noch viel zu wenig kennen, in anderen als den akademischen Formaten mit interessierten Menschen zu teilen.
Einige ausgewählte Arbeiten und Aktivitäten:
Buch
- Spielplätze der Verweigerung. Gegenkultur im östlichen Europa seit 1956. Köln–Weimar–Wien: böhlau, 2014. (gemeinsam mit A. Kliems)
Übersetzung/Fachlektorat
- Ilya Kabakov. Die 60er und 70er Jahre. Aufzeichnungen über das inoffizielle Leben in Moskau. Wien: Passagen Verlag, 2001.
Web
- Ost-West Trikster e.V., Verein zum Austausch von Kultur und Sozialem