2./3. Nov.: Lesungen „Parteipalast“ von Georgi Tenev in Hamburg und Berlin

Anlässlich der Neuerscheinung des Romans Parteipalast von Georgi Tenev – bulgarischer Schriftsteller und Publizist (*1969) – in deutscher Übersetzung von Elvira Bormann-Nassonowa, laden der eta Verlag und (p)ostkartell zu folgenden Lesungen ein:

Hamburg
2.11.2018 um 19 Uhr
Café du Port
Hein-Hoyer-Str. 56 (Sankt Pauli)
20359 Hamburg
http://cafe-du-port.de

Eintritt 5 Euro, ermäßigt 3 Euro

Berlin
3.11.2018 um 20 Uhr
eta Verlag
Schönhauser Allee 26
10435 Berlin

Eintritt frei

Der Autor und die Übersetzerin sind anwesend.

Sprache: bulgarisch-deutsch mit Konsekutiv-Übersetzung
Moderation in Hamburg und Berlin: Henrike Schmidt

Die Lesungen stellen einen spannenden bulgarischen Autor vor, dessen historisch-politischer Roman in unterhaltsamer und gleichzeitig anspruchsvoller Form in die bulgarische Zeitgeschichte einführt. Im Anschluss besteht die Möglichkeit zur Diskussion über die bulgarische Kultur und Gesellschaft des Postsozialismus und die Bedeutung der Geschichte für die heutige Gesellschaft.

Zum Autor: Georgi Tenev ist Dramaturg, Literat und Publizist. Er verfasst Romane, Erzählungen sowie Theaterstücke und moderiert populäre Kultur-TV-Programme im bulgarischen Fernsehen. In seinen Werken beschäftigt er sich mit Themen der posttotalitären Gesellschaften, dem Zusammenbruch der gesellschaftlichen Utopien in der Ära des Postsozialismus, Fragen des kollektiven Erinnerns – und Vergessens – angesichts der historischen Katastrophen der europäischen und bulgarischen Geschichte. In seinen aktuellen Werken befasst er sich mit ökologischen Themen. Seine Bücher sind ins Deutsche, Englische und Spanische übersetzt. Der Roman Parteipalast (Partien dom) wurde 2007 von der Literaturstiftung Vik als bester bulgarischer Roman des Jahres gewürdigt.

Zum Roman: Parteipalast (Sofia: Altera, 2006) ist ein Roman für alle, die sich für die Geschichte Bulgariens im 20. Jahrhundert sowie allgemein für das Phänomen des Totalitarismus in der europäischen Geschichte – und seine Überwindung – interessieren. Seine Handlung entfaltet sich in den 1980er und 1990er Jahre, der Zeit der Wende, aber auch der Katastrophe von Tschernobyl.

Der Titel gebende Parteipalast, Sitz des Zentralkomitees der Bulgarischen Kommunistischen Partei, ist Ort der Handlung und Metapher für die Konzentration der Macht und des Geldes in den Händen der Parteieliten, die verzweifelt versuchen, ihre Herrschaft und ihre Privilegien in die neue Zeit zu retten. Der Held der Erzählung verstrickt sich aus Liebe zur Tochter eines Partei-Granden in die dubiosen finanziellen und politischen Machenschaften der (ex)kommunistischen Funktionäre. Auf einmal steht er im Mittelpunkt der politischen Dynamiken und vor zahlreichen moralischen Dilemmata und Entscheidungen.

Georgi Tenevs bulgarischer Roman Parteipalast über das Ende des Kommunismus spielt in weiten Teilen auf Hamburger Terrain. Hier unterzieht sich ein kommunistischer Ex-Funktionär einer finalen Krebsbehandlung, an Alster und Elbe sollen die von ihm hinterzogenen Parteigelder in buchstäblich letzter Sekunde reingewaschen werden. Hier irrt der Erzähler auf der Suche nach Rettung vor der Wahrheit über die Reeperbahn und durch Sankt Pauli. Keine Frage, dieser Roman muss in seiner deutschen Erstübersetzung auch in der Hansestadt vorgestellt werden!

In Kooperation mit Bulgarische Sprache und Kultur in Berlin e.V., Deutsch-Bulgarische Gesellschaft Hamburg e.V., Deutsch-Bulgarische Gesellschaft Leipzig e.V., Institut für Slawistik und Hungarologie der Humboldt-Universität zu Berlin, Südosteuropa-Gesellschaft e.V., Zweigstelle Hamburg und (p)ostkartell. verein für angewandte kulturforschung e.v.

Einladung als PDF.